Das Buch der Geister

Allan Kardec

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Erkenntnis des Prinzips der Dinge

17. Ist es dem Menschen vergönnt, das Grundwesen der Dinge zu erkennen?
„Nein, Gott will nicht, dass dem Menschen hier auf Erden alles offenbar werde.“


18. Wird der Mensch eines Tages in die Geheimnisse der ihm verborgenen Dinge eindringen?
„Der Schleier wird sich für ihn erheben, je nachdem er sich reinigt. Indessen, um gewisse Dinge zu verstehen, benötigt er Fähigkeiten, welche er noch nicht besitzt.“


19. Vermag der Mensch nicht mit Hilfe der Wissenschaft in einige Geheimnisse der Natur zu dringen?

„Die Wissenschaft wurde ihm gegeben zum Zweck seines Fortschrittes in allen Dingen; er vermag aber nicht die ihm von Gott gesteckten Grenzen zu durchbrechen.“

Je tiefer es dem Menschen in jene Geheimnisse einzudringen vergönnt ist, desto größer soll seine Bewunderung sein gegenüber der Macht und Weisheit des Schöpfers. Aber seine Verstandeskraft selbst macht ihn oft, sei es aus Hochmut, sei es aus Schwachheit, zum Spielzeug seiner Einbildungen: er türmt Systeme auf Systeme und jeder Tag zeigt ihm, wie viele Irrtümer er für Wahrheiten gehalten und wie manche Wahrheit er als Irrtum verworfen hatte. Das sind weitere Enttäuschungen für seinen Hochmut.


20. Ist es dem Menschen außerhalb der Untersuchungen der Wissenschaft vergönnt, Mitteilungen höherer Art über das, was dem Zeugnis seiner Sinne entgeht, zu empfangen?

„Ja, wenn Gott es für nützlich erachtet, so kann er Dinge offenbaren, welche die Wissenschaft nicht zu erkennen vermag.“

Aus diesen Mitteilungen schöpft der Mensch innerhalb gewisser Grenzen die Kenntnis seiner Vergangenheit und seiner künftigen Bestimmung.