Das Buch der Geister

Allan Kardec

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940. Ist der Mangel an Sympathie zwischen Wesen, die miteinander zu leben bestimmt sind, nicht ebenso auch eine Quelle von umso bittereren Schmerzen, als diese ein ganzes Dasein vergiften?
„Sehr bitter in der Tat; aber es ist ein Unglück, wovon ihr selbst oft die erste Ursache seid. Zunächst haben hier eure Gesetze Unrecht, denn meinst du, Gott verpflichte dich bei solchen zu bleiben, die dir missfallen? Und dann sucht ihr bei diesen Verbindungen oft mehr die Befriedigung eures Hochmuts und Ehrgeizes, als das Glück einer gegenseitigen Zuneigung; ihr erleidet dann die Folgen eurer Vorurteile.“


940a. Gibt es aber in diesem Fall nicht fast immer ein unschuldiges Opfer?
„Ja, und dann ist es für dasselbe eine strenge Sühne; aber die Verantwortlichkeit für sein Unglück wird auf die zurückfallen, die es verursachten. Wenn das Licht der Wahrheit seine Seele durchdringt, wird es im Glauben an die Zukunft seinen Trost finden. Übrigens werden die Ursachen solchen Unglücks in dem Maße verschwinden, als die Vorurteile verschwinden.“